Am letzten Märzwochenende hat das seit letztem Jahr anwesende Nilgans-Paar acht Junge erstmals ans Wasser geführt. Am Sonntag, 27. März, präsentierte es mit Stolz die Jungtiere.
Dabei verjagte ein Elternteil, wie allseits bekannt, die in ihrer Nähe anwesenden Wasservögel wie z.B. Kormoran und Kolbenente.
Das Nilsganspaar mit ihren 8 Jungtieren © Hanspeter Aeschlimann
Steckbrief
Die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) hat auffällig lange rote Beine und einen rotbraunen Ring um die Augen. Der Kopf ist weiss-grau mit variablem rostroten Nackenfleck oder Halsring. Der Rücken ist dunkelbraun, zum Bürzel hin beige oder rotbraun. Am Bauch variiert die Farbe zwischen hellem beige und grau. Am Flügel kann seitlich die weisse Zeichnung zu sehen sein. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Die juvenilen Nilgänse sind insgesamt düsterer gefärbt als die adulten und haben einen dunkelbraunen Oberkopf und Hinterhals. Schnabel und Füsse sind grau. Sie verhalten sich meist desinteressiert. Nur bei grossem Gedrängel auf dem Gewässer und vor allem während der Brutzeit können sie territorial und gegen die übrigen, heimischen Wasservögel sehr aggressiv werden. Ihre Nester bauen sie gerade dort, wo es ihnen gefällt; wie im Röhricht, Kies, Gestein oder auch in Baumhöhlen. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungtiere.
Die Nilgans stammt ursprünglich aus Afrika. Sie wurde als Ziervogel im 18. Jahrhundert in Europa eingeführt. Gefangenschaftsflüchtlinge gründeten schon bald freilebende Populationen. Ausgehend von einer in den 1970er Jahren in den Niederlanden und Belgien gebildeten Population breitete sich die Nilgans rasant dem Rhein und seinen Nebenflüssen entlang aus und hat inzwischen auch die Schweiz erreicht. Seit 2003 hat sie alljährlich an Schweizer Gewässern gebrütet und steht daher auf der Liste der invasiven Arten. Nilgänse fressen überwiegend Gräser, Blätter und Samen, suchen aber auch Getreidefelder gerne auf. Vereinzelt dürfen es auch mal Würmer oder Heuschrecken sein. Die männlichen Nilgänse zischen heiser, die Weibchen schnattern laut und trompetend in etwa „honk-hää-hää“. Sind sie aufgeregt, ertönt eine Reihe von „honk honk honk“.
Bericht: Hanspeter Aeschlimann