Zwergdommel (Ixobrychus minutus)
Das Zwergdommelmännchen ruht am Nordostufer auf einer Teichrosenwurzel.
Merkmale | Oben braun, unten beigeweiss, deutlicher heller Überaugenstreif, grösste Rohrsängerart; schlanker, aber kräftiger Schnabel. |
Grösse | ungefähr so gross wie ein Eichelhäher (27 cm) |
Nahrung | Wasser- und Landinsekten sowie kleine Fischchen und Frösche |
Brutzeit | Mai bis Juli |
Zugzeit | Frühling: Ende März bis Anfang Mai / Herbst: August bis Oktober |
Status | Schweiz 100 – 120 BP / Inkwilersee 3 – 5 BP / Aeschisee 1 – 2 BP |
Link | Schweizerische Vogelwarte |
Die Zwergdommel ist unsere kleinste Reiherart. Sie lebt verborgen im Schilfdickicht von stehenden Gewässern und bewegt sich schleichend in gebückter Haltung. Bei Gefahr erstarrt sie und nimmt die Pfahlstellung ein.
Während der Balz stösst das Männchen, vor allem früh morgens und abends, ein wiederholtes „wru-wru“ aus. Ruft es tagsüber, so kündet es meistens Regen an. Der Zwergreiher (wie er auch genannt wird) nistet meist einzeln. An den Nistplatz kehren zuerst die älteren Männchen, dann die älteren Weibchen und drei Wochen später die Jungvögel des letzten Jahres zurück. Sofort nach dem Anflug besetzt das Männchen den Nistbezirk und beginnt mit dem Nestbau. Das Weibchen führt den Bau zu Ende und stattet die Nistmulde aus.
Die 5 bis 6 Eier werden von beiden Eltern bebrütet, wobei sie sich während 16 bis 19 Tagen in unregelmässigen Intervallen ablösen. In den ersten Tagen speien die Eltern den Jungen die tierische Nahrung ins Nest, später füttern sie sie direkt in den Schnabel. Schon nach 7 Tagen sind die Jungen fähig, in der Umgebung des Nestes umher zu klettern. Manche Paare nisten auch zweimal im Jahr.
Die Jungvögel ähneln dem Weibchen, sind jedoch viel stärker resp. kräftiger gestreift. Das Männchen erkennt man an seiner ockerfarbenen Tönung, wobei Scheitel, Schwingen und Rücken schwarz sind. Beim Weibchen sind diese Partien dunkelbraun und die Unterseite ist schwach längsgestreift.
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Während dem Wassertreten überreicht das Männchen dem Weibchen einen Büschel Wasserpflanzen vom Seegrund.
Grösse | etwa wie Stockente (48 cm), liegt tief im Wasser |
Nahrung | fingerlange Fischchen und Insektenlarven |
Brutzeit | März bis August – manche Paare nisten zweimal im Jahr |
Zugzeit | ab August bis Spätherbst – einige überwintern auf unseren Gewässern |
Status | Schweiz 3‘500 – 5‘000 BP / Inkwiler- und Aeschisee je 2 – 4 BP |
Der Haubentaucher ist in fast ganz Europa verbreitet. Die Populationen Nord- und Osteuropas sind Zugvögel, in den übrigen Gebieten Strich- oder Standvögel. Die Haubentaucher erscheinen von März bis April am Nistplatz.
Seine Frühlingsbalz geht auf dem Wasser vor sich. Die beiden Partner begrüssen sich schon aus grösserer Entfernung, wobei sie den Kopf dicht über die Wasseroberfläche vorstrecken. Sie schwimmen aufeinander zu, sträuben die Halskrausen, nicken mit den Köpfen, schmiegen ihre Hälse aneinander und lassen dabei ihre Stimme erklingen. In ihrer Erregung recken sie die Oberkörper gegeneinander, indem sie wassertreten und dabei Pflanzen im Schnabel halten, die sie vom Seegrund geholt haben.
Wie alle Taucher fühlt sich der Haubentaucher nur auf dem Wasser heimisch. Seine gelappten Füsse befinden sich am Körperende, sodass er an Land kaum gehen, dafür aber vorzüglich tauchen und schwimmen kann. Deshalb brütet er auf einem Schwimmnest, das er direkt aus dem Wasser erreichen kann. Das Nest kann gut im Schilf verborgen aber auch völlig frei sein. Das Weibchen legt 3 bis 6 Eier, die anfangs grünlich-weiss sind, aber nach und nach lehmgelb werden. Beide Eltern brüten abwechselnd 25 bis 27 Tage, wobei der Anteil des Weibchens grösser ist, als der des Männchens.
Obwohl die Jungen kurz nach dem Schlüpfen schwimmen und tauchen können, kriechen sie den Altvögeln oft unter die Flügel auf den Rücken und lassen sich spazieren fahren. Die Jungvögel werden sehr lange gepflegt (bis in den Herbst) und mit kleinen wirbellosen Tieren gefüttert. Im Brutkleid tragen die Altvögel eine rotbraune Haube mit schwarzen Federbüscheln am Kopf. Im Schlichtkleid ist die Haube nur angedeutet und das Gesicht fast weiss. Den Jungvögeln fehlt die Haube ganz. Sie sind an Kopf und Hals schwarz-weiss gestreift.
Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)
Ein lauthals singendes Mänchen zuoberst auf einem Schilfhalm
Merkmale | Oben braun, unten beigeweiss, deutlicher heller Überaugenstreif, grösste Rohrsängerart; schlanker, aber kräftiger Schnabel. |
Grösse | 19 - 22 cm |
Nahrung | Insekten |
Brutzeit | Mai bis August |
Zugzeit | April bis Mai und Juli bis September |
Überwinterung | im tropischen Afrika |
Status Schweiz | regemässiger Brutvogel und Durchzügler |
Link | Schweizerische Vogelwarte |
Teichhuhn (Gallinula chloropus)
Ein Altvogel schwimmt vorsichtig dem Ufer entlang, um dann bald im tarnenden Geäst zu verschwinden.
Grösse | mit 33 cm ist es etwas kleiner als das Blässhuhn |
Nahrung | Insekten und Schnecken, im Winter Samen und Grünteile von Wasserpflanzen |
Brutzeit | April bis Juli (in Ausnahmefällen noch im August) |
Zugzeit | Frühling: Februar bis April / Herbst: September bis Dezember |
Status | Schweiz 1‘000 – 2‘000 BP / Inkwiler- und Aeschisee je 2 – 5 BP |
Das Teichhuhn oder die Teichralle ist in fast ganz Europa verbreitet. Die Populationen Nord- und Osteuropas sind Zugvögel. Oft schon Anfang März kehren die Teichrallen zu ihren Niststätten zurück. Brutpaare bilden sie erst nach ihrer Ankunft.
Das Nest wird von beiden Partnern aus trockenen Blättern und Pflanzenteilen errichtet. Es ist geschickt in der Ufervegetation verborgen. Beide Rallen lösen sich beim Brüten der 6 bis 10 Eier ab, die das Weibchen von April bis Mai legt. In der Zeit, in der das Weibchen auf den Eiern sitzt, baut das Männchen noch ein Nest, das später von den Jungen zum Ausruhen benutzt wird. Den Küken, die nach 19 bis 22 Tagen schlüpfen, wird anfangs die Nahrung von beiden Eltern vorgelegt, bis sie sich nach 3 Wochen selbst versorgen.
Von Juni bis Juli nisten die Paare ein zweites Mal. Diese Brut wird von den ersten Jungen mit grossgezogen. In Ausnahmefällen nisten die Teichhühner noch ein drittes Mal. Die Jungvögel haben noch keine rote Stirnplatte und ihr Schnabel ist nicht zweifarbig rotgelb wie bei den Altvögeln. Das Teichhuhn hat grüne Beine mit sehr langen Zehen, die aber nicht mit lappigen Häuten (wie sie Blässhühner aufweisen) versehen sind. Der Rücken ist olivbraun, das übrige Gefieder grauschwarz mit weissen Linien entlang der Flanken.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Die Diesjährigen hingegen sind braun befiedert. Beim Schwimmen sitzt das Teichhuhn hoch auf dem Wasser und zuckt dabei ständig mit dem Kopf und dem aufgerichteten Schwanz. Das Teichhuhn fliegt nur ungern. Wenn es jedoch gestört wird und sich nicht im Röhricht verbergen kann, fliegt es auf und setzt sich auf ein Gebüsch oder auf die Krone eines niedrigen Baumes.