Zwergdommel (Ixobrychus minutus)

Das Zwergdommelmännchen ruht am Nordostufer auf einer Teichrosenwurzel.

© Foto und Text: Hanspeter Aeschlimann

Merkmale Oben braun, unten beigeweiss, deutlicher heller Überaugenstreif, grösste Rohrsängerart; schlanker, aber kräftiger Schnabel.
Grösse ungefähr so gross wie ein Eichelhäher (27 cm)
Nahrung Wasser- und Landinsekten sowie kleine Fischchen und Frösche
Brutzeit Mai bis Juli
Zugzeit Frühling: Ende März bis Anfang Mai  / Herbst: August bis Oktober
Status Schweiz 100 – 120 BP  /  Inkwilersee 3 – 5 BP  /  Aeschisee 1 – 2 BP
Link Schweizerische Vogelwarte

Die Zwergdommel ist unsere kleinste Reiherart. Sie lebt verborgen im Schilfdickicht von stehenden Gewässern und bewegt sich schleichend in gebückter Haltung. Bei Gefahr erstarrt sie und nimmt die Pfahlstellung ein.

Während der Balz stösst das Männchen, vor allem früh morgens und abends, ein wiederholtes „wru-wru“ aus. Ruft es tagsüber, so kündet es meistens Regen an. Der Zwergreiher (wie er auch genannt wird) nistet meist einzeln. An den Nistplatz kehren zuerst die älteren Männchen, dann die älteren Weibchen und drei Wochen später die Jungvögel des letzten Jahres zurück. Sofort nach dem Anflug besetzt das Männchen den Nistbezirk und beginnt mit dem Nestbau. Das Weibchen führt den Bau zu Ende und stattet die Nistmulde aus.

Die 5 bis 6 Eier werden von beiden Eltern bebrütet, wobei sie sich während 16 bis 19 Tagen in unregelmässigen Intervallen ablösen. In den ersten Tagen speien die Eltern den Jungen die tierische Nahrung ins Nest, später füttern sie sie direkt in den Schnabel. Schon nach 7 Tagen sind die Jungen fähig, in der Umgebung des Nestes umher zu klettern. Manche Paare nisten auch zweimal im Jahr.

Die Jungvögel ähneln dem Weibchen, sind jedoch viel stärker resp. kräftiger gestreift. Das Männchen erkennt man an seiner ockerfarbenen Tönung, wobei Scheitel, Schwingen und Rücken schwarz sind. Beim Weibchen sind diese Partien dunkelbraun und die Unterseite ist schwach längsgestreift.