Dreizehenmöwe im Prachtkleid © DickDaniels http://carolinabirds.org/

Dreizehenmöwe

Vom Winde verweht – ungewöhnliche Sichtung von Dreizehenmöwen

Nach den nordischen Seidenschwänzen sind weitere seltene Gäste in der Schweiz gesichtet worden: einige Dutzend Dreizehenmöwen. Den letzten grösseren Einflug dieser Art gab es vor zehn Jahren nach dem Sturm Lothar im Dezember 1999.

Wie die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Dienstag mitteilte, wurden seit letztem Samstag am Bodensee, Zürichsee, Neuenburgersee, Genfersee sowie am Rhein und an der Aare über 85 Dreizehenmöwen gesichtet. Viele von ihnen waren geschwächt und mussten aufgepäppelt werden. Einige wurden sogar tot aufgefunden.

Diese kleinen Möwen verbringen den Winter üblicherweise auf hoher See und erreichen das Landesinnere nur selten. In die Schweiz verirren sich pro Jahr normalerweise nur vier bis fünf dieser Vögel. Die jetzt gesichteten Dreizehenmöwen dürften vom Weststurm Joris ins Binnenland verfrachtet worden sein, vermutet Peter Knaus von der Vogelwarte. Ihren Namen trägt die Dreizehenmöwe, weil sie im Gegensatz zu ihren Verwandten keine Hinterzehe besitzt (siehe Foto unseres Präparates). Der Meeresvogel brütet an steilen Klippen an den Küsten des Nordatlantiks.

Präparat der gefundenen Dreizehenmöwe

Eine dieser unglücklichen Möwen hatte ich am 1. Februar 2009 beim Sonntagsspaziergang mit meiner Frau nach Wangen an der Aare, nordwestlich der Autobahnüberführung, tot am Ufer angeschwemmt vorgefunden. Sie wurde 2016 von Ruedi Wüst aus Sursee, präpariert und befindet sich nun in unserer Vitrine im Mehrzweckgebäude in Bolken.

Aus 20 Minuten vom 27. Januar 2009

Bericht: Hanspeter Aeschlimann