Kalte Füsse, warmes Herz

Stockente

Warum bekommen eigentlich Wasservögel keine schmerzlich kalten Füsse? Und wieso schmilzt ihnen das Eis nicht unter den Füssen weg? Die Antwort liegt in einer genialen Gegenstromanlage in den Beinen der Vögel. Das Vogelherz pumpt das rund 40 °C warme Blut über die Arterien in den ganzen Körper. Über die Beinarterien fliesst das sauerstoffreiche, warme Blut in die Füsse; in den Beinvenen fliesst das sauerstoffarme, ausgekühlte Blut zum Herzen zurück. Da diese beiden Gefässe direkt nebeneinander liegen und das Blut je in entgegengesetzter Richtung fliesst, kann zwischen den beiden Blutgefässen maximal viel Wärme ausgetauscht werden. Das arterielle Blut kühlt sich am venösen Blut von rund 40 °C bis auf etwa 1 °C ab, während sich das venöse Blut am arteriellen Blut wieder aufwärmt, sodass es schliesslich mit fast 40 °C zurück in den Körper kommt. Dieser Wärmeaustausch im sogenannten Wundernetz bringt gleich mehrere Vorteile: Der Körper bleibt warm, da der Wärmeverlust über die Füsse extrem minimiert wird. Die kalten Füsse schmerzen nicht, weil sie stets durchblutet bleiben und damit mit Sauerstoff versorgt sind. Und weil die Füsse unten kalt sind, taut das Eis darunter nicht; so besteht auch keine Gefahr des Anfrierens