Rekordjahr beim Kiebitz im Wauwilermoos

Kiebitz

Rekord: In diesem Jahr haben im Wauwilermoss so viel junge Kiebitze wie noch nie das flugfähige Alter erreicht
Foto: © Marcel Burkhardt

Seit über zwanzig Jahren fördert die Vogelwarte zusammen mit Landwirten den Kiebitz im Wauwilermoos. Dieses Jahr sind in der schweizweit grössten Kolonie dieses stark gefährdeten Bodenbrüters so viele Junge ausgeflogen wie noch nie seit Projektbeginn.

Im luzernischen Wauwilermoos gibt es Grund zum Feiern: 88 Kiebitzjunge haben das flugfähige Alter erreicht. Damit stammt mehr als jeder zweite in der Schweiz grossgewordene Kiebitz dieses Jahr aus der landesweit grössten Kolonie. Das sind so viele wie noch nie seit Beginn des Artenförderungsprojekts der Vogelwarte im Wauwilermoos im Jahr 2004. Mit 56 Brutpaaren brütete mehr als ein Viertel des Schweizer Brutbestands 2025 im Wauwilermoos. Diese Zahlen sind ein grosser Erfolg für den Schutz des stark gefährdeten Watvogels und unterstreichen die Wichtigkeit des Wauwilermoos für den Kiebitz. Nicht umsonst handelt es sich dabei um ein Naturschutzgebiet und ein Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung.

Der Kiebitz war noch in den 1970er Jahren ein regelmässiger Brutvogel mit mindestens 1000 Paaren. Danach führte unter anderem die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Zerstörung des Lebensraums und die intensive landwirtschaftliche Nutzung zu einem starken Rückgang. 2005 brüteten nur noch 83 Paare in der Schweiz. Die Vogelwarte startete darum vor rund zwanzig Jahren im Wauwilermoos ein Förderprojekt für den Kiebitz.

Kiebitznest

Kiebitze legen ihr Nest am Boden an und sind auf feuchte Äcker und Wiesen angewiesen. Im feuchten Oberboden finden die Küken genügend Nahrung, vor allem Würmer.
Foto: © Schweizerische Vogelwarte

Im Wauwilermoos markiert die Vogelwarte auf Wiesen und Äckern die Nester der Kiebitze. Landwirtinnen und Landwirten umfahren die Nester bei der Bewirtschaftung. Um die Küken und Gelege vor Füchsen zu schützen, zäunen Mitarbeitende der Vogelwarte die Brutflächen ein. Zudem schaffen sie gemeinsam mit Landwirten und Behörden geeignete Brutflächen für den Kiebitz. Lebensraumaufwertungen, wie spezielle Kiebitzbrachen, Flutmulden und feuchte Wiesen und Äcker, sind von zentraler Bedeutung, um den schönen Watvogel mit der Federholle langfristig im Wauwilermoos und in der Schweiz erhalten zu können.